Auf diesem Blog herrscht Chaos! Es befinden sich so viele Rezepte in meinem Entwürfe-Ordner und ich schaffe es nicht, sie zu veröffentlichen. Am Wochenende habe ich auf Facebook und Instagram ein paar Bilder gezeigt und gefragt, welches Rezept Euch denn am liebsten wäre. Es war ein sehr knappes Rennen und ich verspreche Euch, die Tartelettes mit Zitrone und weißer Schokolade sind als nächstes dran.
Mit Chili verhält es sich meiner Meinung nach wie mit anderen Eintöpfen. Man schmeißt rein, was man findet, auch wenn das bedeutet, man hat es mit einem weniger „authentischen“ Gericht zu tun. Ich habe mich diesmal gleich für mehrere ungewöhnliche Zutaten entschieden: Favabohnen (Acker- oder Saubohnen), Soy Curls (aus ganzen Sojabohnen hergestellte streifenartige Sojaschnetzel) und Sternanis. Die getrockneten Favabohnen habe ich zusammen mit ungewöhnlich großen schwarzen Bohnen in Malta aufgetrieben. Man findet sie allerdings auch in türkischen oder arabischen Lebensmittelgeschäften. Favabohnen habe eine etwas zähe Schale, die manche nach dem Kochen entfernen. Das darf man aber nicht machen, denn es bringt die Bohne um ihren besonderen Geschmack. Favabohnen in Dosen sind eine gute Alternative, sie schmecken genauso gut und ihre Schale ist weicher.
Die Soy Curls habe ich von Panda with Cookie aus den USA geschickt bekommen. Man kann als Ersatz große Sojaschnetzel nehmen, geschmacklich macht das keinen Unterschied. Sternanis wird oft in der chinesischen oder vietnamesischen Küche verwendet, und zwar zum Würzen von Fleischgerichten. Es hört sich vielleicht verrückt an, ein Gewürz, dass die meisten nur aus der Weihnachtsbäckerei kennen, für einen Eintopf zu verwenden. Aber der sehr subtile Lakritzgeschmack macht dieses Chili zu einem besonderen Essen.
Hinweis: Seit langer Zeit müssen wir zu Hause aus Rücksicht auf unser Kind auf scharfe Gerichte verzichten. Mit Hilfe eines kleinen Tricks habe ich es geschafft, dieses Chili für alle essbar und lecker zu machen. Die verwendeten Chilis wurden erst hinzugegeben, nachdem ich eine Portion für unsere Tochter abgenommen hatte. Dann habe ich beide Portionen in verschiedenen Töpfen gekocht, so dass alle zufrieden waren.
Sojaschnetzel-Favabohnenchili (3 Portionen)
60 g Soy Curls oder große Sojaschnetzel
480 ml heiße Gemüsebrühe
1 EL Öl
1 Zwiebel, gehackt
2-3 Knoblauchzehen, zerdrückt
1/2 große, grüne Paprikaschote, gewürfelt
1 rote Paprikaschote, gewürfelt
60 ml trockener Rotwein
400 g gehackte Tomaten
1 Tasse (240 ml) gekochte, schwarze Bohnen
1 Tasse (240 ml) gekochte Favabohnen
ca. 1 Tasse Wasser
1 EL süßes Paprikapulver
2 TL Kreuzkümmel, gemahlen
1 TL getrockneter Oregano
1 Sternanis
1 Lorbeerblatt
Salz und Pfeffer zum Abschmecken
1 grüne Chilischote, gehackt
1 Schote Chipotle in Adobo, gehackt
Soy Curls oder Sojaschnetzel mit heißer Gemüsebrühe übergießen und ca. 1 Stunde ziehen lassen. Dann abtropfen lassen und möglichst viel Flüssigkeit herausdrücken. Die Abtropfflüssigkeit aber nicht weggießen, sondern mit Wasser auf ca. 600 ml auffüllen.
Öl in einem großen Topf erhitzen. Zwiebel, Knoblauch und Paprika kurz anbraten.
Mit Wein ablöschen. Verdünnte Abtropfflüssigkeit, Soy Curls, Tomaten, Bohnen und Gewürze dazugeben.
Abdecken und ca. 10 Minuten köcheln lassen. Danach eine Kinderportion abnehmen, wenn gewünscht. Chilischote und Chipotle dazugeben und weitere 20 Minuten kochen lassen. Sternanis und Lorbeerblatt entfernen und servieren.