Ich liebe Mayonnaise und könnte alles damit zukleistern. Auf ein Baguette mit Tomaten, Basilikum und gebratenem Tempeh gehört unbedingt Mayo. Zu den Pommes esse ich natürlich immer Mayo und nie Ketchup. Und manchmal mache ich einfach den Kühlschrank auf und esse einen Löffel direkt aus dem Glas. So ist das.
Mittlerweile gibt es verschiedene vegane Mayonnaisen zu kaufen. Das finde ich sehr praktisch. Aber was, wenn der einzige Supermarkt, der in der Nähe ist, keine einzige dieser Sorten führt? Und die Angestellten Euch fragen, aus welchem Land Ihr denn bitte seid und was dieses vegan sein soll? Okay, das passiert bei der momentanen Trendigkeit unserer Ernährungsweise wohl nicht. Viel wahrscheinlicher ist es, dass Euch die vorgefundenen Sorten nicht schmecken. Also selbermachen.
Aber wie? Wenn man sich die Zutatenlisten auf den Mayogläsern so ansieht, glaubt man nicht, dass man das auch hinkriegt. Denn wer hat schon Erbsenprotein oder Verdickungsmittel im Schrank? Aber keine Sorge, diese Zutaten sind überhaupt nicht notwendig, um Mayonnaise herzustellen. Alles was man braucht, ist ungesüßte Sojamilch, Öl und Essig. Und natürlich einen Stand- bzw. Stabmixer.
Jetzt denkt Ihr vielleicht an diese Kochsendungen, wo ein sehr ernst dreinblickender Koch genau erklärt welche Zutaten man bei welcher Temperatur in welcher Reihenfolge in ein hohes Glas tun muss und bei welcher Geschwindigkeit man mixt, damit man seine schöne selbstgemachte Mayo nicht ruiniert. Hätte dieser Koch seine Mayo mal ohne Ei gemacht. Das wäre es leichter gewesen. Denn für diese Version ohne Tierprodukte gießt man die Zutaten einfach in den Mixer und mixt, bis die Mayo die richtige Konsistenz hat. Das dauert nichtmal eine Minute.
Wenn man das geschafft hat, muss man nur noch würzen. Natürlich muss Salz rein, aber der Rest ist Geschmackssache. Man kann Senf reintun, ungefähr einen halbe bis einen Teelöffel. Oder auch Chili- oder Chipotlesauce. Zerdrückter Knoblauch ist auch fein.
Man kann gute Mayonnaise zwar ohne Eier machen, ohne Fett wird aber schwierig. Ich finde Mayo mit wenig Fett nicht so toll, die veganen Sorten sind sowie so meistens viel fettärmer als „normale“ Mayo. Aber wer den Fettgehalt gerne reduzieren möchte, kann in die industrielle Zauberkiste greifen. Womit wir wieder bei den Verdickungsmitteln wären.
Guarkernmehl ist hier eine gute Wahl, da es die Konsistenz von Flüssigkeiten auch ohne Kochen verändert. Und es ist auch relativ leicht zu bekommen. Ich kaufe meins im Bioladen. Ich habe 1/2 Teelöffel benutzt, das machte die Mayo meiner Meinung nach aber etwas zu dick. Ich würde empfehlen, mit 1/4 Teelöffel anzufangen und dann Prise für Prise zu erhöhen. Dabei muss man bedenken, dass das Guarkernmehl erst eine Weile braucht, es dickt etwas verzögert an. Deshalb sollte man ca. 5 Minuten warten bis man die Menge erhöht. Wenn Ihr übrigens keinen 1/4-TL-Messlöffel habt, empfehle ich mit Messerspitzen zu arbeiten.
Vegane Mayonnaise – Drei Zutaten
Zutaten
Für die Grundversion:
60 ml ungesüßte Sojamilch
120 ml neutrales Öl, z.B. Raps
1/2 – 1 TL Weißweinessig oder Zitronensaft
Salz und Gewürze zum Abschmecken
Vorgehensweise
- Für die Grundversion alle Zutaten in den Mixer geben und auf höchster Stufe pürieren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
- Mit Salz und anderen Gewürzen abschmecken
- Luftdicht verschlossen im Kühlschrank aufbewahren.
- Für die Version mit weniger Fett Sojamilch, Öl, Essig und Senf in einen Mixer geben und pürieren.
- 1/4 TL Guarkernmehl dazugeben und pürieren, bis die Mischung angedickt ist.
- Fünf Minuten warten und Konsistenz überprüfen. Eventuell bis zu 1/4 TL mehr Guarkernmehl dazugeben und wieder pürieren.
- Mit Salz und weiteren Gewürzen abschmecken.
- Luftdicht verschlossen im Kühlschrank aufbewahren.