
Butterkuchen. Alle Norddeutschen haben wohl Erinnerungen an Butterkuchen. Alles, was bei uns im Dorf und bei uns in der Gemeinde stattfand, musste mit Butterkuchen stattfinden. Wenn wir Kinder zu Gemeindeveranstaltungen gingen, gab es dort Butterkuchen. Bei jeder Beerdigung gab es Butterkuchen. Butterkuchen gab es immer und überall. Vielleicht haben wir nie etwas anderes gegessen? Ich erinnere mich, dass wir vor unserer Erstkommunion zu allen möglichen Veranstaltungen mussten, bei denen wir immer in einen großen Saal im Pfarrhaus geleitet wurden. Dort standen lange Bänke gedeckt mit weißen Tischtüchern, auf denen wir große Teller mit in Streifen geschnittenem Butterkuchen vorfanden. Ich kann mich nicht mehr erinnern, was wir da eigentlich sollten. Nur, dass es Butterkuchen und roten Traubensaft gab. Diesen Saft habe ich immer gehasst und kann ihn auch heute noch nicht leiden. Ich habe deshalb jedes Mal schnell zuerst das Glas runtergestürzt und mich dann dem Butterkuchen gewidmet.
Ich habe Butterkuchen noch nie selbst gemacht, weil ja eigentlich niemand so ein großes Blech essen kann, ohne gleich die halbe Nachbarschaft einzuladen. Als ich es doch endlich ausprobieren wollte, habe ich deshalb auch Muffins gemacht. Die habe ich statt mit Butter oder Margarine mit geröstetem Mandelöl bestrichen. Das ist während des Backens in sämtliche Ritzen gekrochen und hat die Muffins von allen Seiten frittiert. So dass sie am Ende mehr nach Berlinern als nach Butterkuchen schmeckten. Aber das fand ich durchaus nicht verkehrt. Geröstetes Mandelöl muss man natürlich nicht nehmen, ein geschmacksneutrales Pflanzenöl tut es auch.
Butterkuchen Muffins (ergibt 8 Muffins)
hergestellt und abgewandelt nach diesem Rezept
Für die Hefemuffins:
135 ml Sojamilch
2 EL Zucker
2 EL Kokosfett
210 g Mehl
10 g Frischhefe oder 1 TL Trockenhefe
1 /4 TL Salz
geröstetes Mandelöl zum Bestreichen (alternativ: Sonnenblumen- oder Rapsöl)
Milch, Zucker und Öl in einen kleinen Topf geben. Leicht erhitzen und das Öl bei niedriger Temperatur zum Schmelzen bringen. Abkühlen lassen, bis die Mischung lauwarm ist.
Mehl in eine große Schüssel geben und eine Vertiefung in die Mitte drücken. Hefe hineingeben (gilt auch bei Trockenhefe). Warme Flüssigkeit dazugeben und 10 Minuten stehen lassen. Den Teig 2-3 Minuten lang gut durchkneten. Aufgrund der hohen Flüssigkeitsmenge wird er klebrig bleiben. Das macht aber nichts, das meiste Gluten bildet sich während der Gehzeit von allein, danach sollte der Teig etwas geschmeidiger und weniger klebrig sein. Abdecken und 45 Minuten gehen lassen.
Acht Vertiefungen einer Muffinform einfetten. Den Teig in acht gleich große Stücke aufteilen und zu Kugeln formen. In die Förmchen geben und gleichmäßig flachpressen. Abgedeckt 30 Minuten gehen lassen. Ofen auf 180°C vorheizen. Eine Vertiefung in die Mitte der Muffins drücken und die Oberfläche großzügig mit Öl bepinseln:

Für den Belag:
3 EL Zucker
40 g Mandelstifte
Zucker und Mandeln gut mischen und dann die Muffins sehr großzügig damit bestreuen. Ca. 20 Minuten backen. Die Muffins sollten goldbraun sein. Wer sich unsicher ist, kann einen Zahnstocher hineinstechen. Wenn an dem keine Muffinreste hängenbleiben, sind die Muffins fertig. Lauwarm oder kalt servieren. Die Muffins trocknen leider sehr schnell aus, also schnell essen!